Zum Inhalt

Prof. Waldmann erhält wich­ti­gen europäischen Preis für Peptidchemie

-
in
  • Neues aus der Fakultät 2020
Portrait Herbert Waldmann © MPI Dortmund
Prof. Dr. Dr. h.c. Herbert Waldmann

Prof. Dr. Dr. h.c. Herbert Waldmann wird mit dem „Josef Rudinger Memorial Lecture Award“ der „The European Peptide Society“ (EPS) für seine Lebensleistung auf dem Gebiet der Peptid- und Proteinchemie ausgezeichnet. Seine Arbeit hat zu zahlreichen bahnbrechenden Erkenntnisse geführt und Waldmann zählt zu den prägenden Persönlichkeiten in diesem Forschungsfeld.

Der „Josef Rudinger Memorial Lecture Award“ wird im Gedenken an Josef Rudingers Rolle bei der Gründung der Europäischen Peptid-Symposien und an seine vielfältigen Beiträge zur Peptidchemie verliehen. Der von der „PolyPeptide“ Group gesponserte Preis wird Herbert Waldmann während des EPS-Symposiums über­reicht.

Waldmann ist ein führender Protagonist auf dem Gebiet der Chemischen Biologie. An der Schnittstelle zwischen Biologie und Chemie kombiniert er Methoden beider Disziplinen und setzt Molekülsonden als leistungsfähige Werkzeuge zur Er­for­schung biologischer Phänomene ein. Ein Schwerpunkt der Forschungsarbeit liegt auf der Her­stel­lung und Untersuchung von Peptid- und Proteinverbindungen, die lebenswichtige biologische Prozesse wie die Weiterleitung von Wachstumssignalen oder den Transport von Biomolekülen in der Zelle kontrollieren und somit eine Schlüsselrolle bei neurodegenerativen Erkrankungen oder der Entstehung von Krebs einnehmen.

Seit seiner Berufung als Direktor an das MPI für molekulare Physiologie und als Lehrstuhlinhaber für Organische Chemie an die TU Dortmund im Jahr 1999, hat Waldmann maßgeblich dazu beigetragen, den Standort Dortmund zu einem international sichtbaren Zentrum für Chemische Biologie zu entwickeln. Er ist Initiator des 2005 gegründeten Chemical Genomics Centers, das die Max-Planck-Gesellschaft zusammen mit forschenden Pharmaunternehmen in Dortmund betreibt. Als Autor hat Herbert Waldmann bislang weit über 500 Artikel in renommierten Fachzeitschriften publiziert. Für seine Arbeit auf dem Gebiet der Chemischen Biologie wurde er mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet, wie z.B. mit dem Otto-Bayer-Preis, mit der Emil-Fischer Medaille der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und mit der Ehrendoktorwürde der niederländischen Universität Leiden.

 

Zur „European Peptide Society“

Die EPS ist eine gemeinnützige Vereinigung, die im öffentlichen Interesse zur Förderung der Ausbildung und des wissenschaftlichen Studiums der Chemie, Biochemie, Biologie und Pharmakologie der Peptide in Europa und in den Nachbarländern gegründet wurde.

In Zusammenarbeit mit „John Wiley & Sons“ veröffentlicht die EPS das „Journal of Peptide Science“ und den EPS-Newsletter. Sie organisiert das seit 1958 halbjährlich stattfindende „European Peptide Symposium“.