Prof. Dr. em. Heinz Schmidkunz verstorben
Prof. Schmidkunz hat neben der engagierten und qualifizierten Lehrtätigkeit an der Universität Dortmund und der nachhaltigen Entwicklung eines praxis-orientierten Chemieunterrichts verantwortungsvolle Funktionen in verschiedenen Bereichen übernommen. Der erfolgreichen Tätigkeit als Dekan (1983-1989) des Fachbereiches Chemie folgte die Wahl zum Vorsitzenden des Konvents der Universität (1990-1994).
Den Fachbereich Chemie und die Universität Dortmund hat Prof. Schmidkunz in überregionalen Institutionen sowie als wissenschaftlicher Berater in Lehrplankommissionen und als Mitglied der Lehrerausbildungskommission erfolgreich vertreten.
Prof. Schmidkunz hat die didaktische Forschung an der Universität und die pädagogische Gestaltung des naturwissenschaftlichen Unterrichtes an allgemein- und berufsbildenden Schulen nachhaltig beeinflusst. Als engagierter Fachdidaktiker für die Chemielehrerbildung in Deutschland hat er sich einen hervorragenden Ruf erworben, der weit über die Bundesrepublik hinaus wirkte. Es gibt wohl keine Chemielehrerin und keinen Chemielehrer im deutschsprachigen Europa, der Heinz Schmidkunz und seine Arbeiten nicht kennt. Besonders hervorzuheben sind seine Publikationen zum forschend-entwickelnden Chemieunterricht, zur didaktischen Funktion von Kreisprozessen und von spontanen endothermen Reaktionen im Chemieunterricht sowie zu den Gestaltgesetzen für den Aufbau von Demonstrationsexperimenten.
Vom VCI (Verband der Chemischen Industrie) wurde Heinz Schmidkunz häufig als sachkundiger Berater zur Vorbereitung der Lehrerkongresse berufen und hat als Mitglied des Vorstandes (1983-1989) der GDCh-Fachgruppe Chemieunterricht wesentliche Impulse für das Programm „Chemie im Dialog“ gegeben.
Aufgrund seiner langjährigen Mitarbeit im Arbeitsring der Arbeitgeberverbände der chemischen Industrie und seiner der fachlichen und beruflichen Kompetenz wurde Prof. Schmidkunz bereits 1973 zum Leiter des Fachoberstufenmodell-Versuchs Ludwigshafen berufen. Ein kombinierter Bildungsgang mit konzertierten Abschlussprüfungen für die Laborantenqualifikation und die Fachhochschulreife wurde entwickelt und als erfolgreicher Modellversuch umgesetzt. Für den berufsschulischen Bildungsgang von Laboranten im dualen System wurde exemplarisch ein Lehrprogramm entworfen und die Verantwortung von Handwerk und Industrie aufgezeigt.
Referenten für die Fortbildung von Ausbildern in der Wirtschaft wurden von H. Schmidkunz in Seminaren des Arbeitsringes der chemischen Industrie geschult. Praxisorientierte Bildungswege und Bildungsmethoden wurden überzeugend aufgezeigt und nachhaltig umgesetzt. Die Formulierung von Lernzielen und die Objektivierung von Lernzielkontrollen waren zentrale Themen. Prof. Schmidkunz hat den Fachbereich Chemie und die Universität Dortmund sowie die Gesellschaft Deutscher Chemiker [GDCh] langjährig in der Arbeitsgemeinschaft Technisch-Wissenschaftlicher Vereine in Dortmund [ATWV] in beratender Funktion den Vorstand vertreten. Mit herausragender Sachkompetenz beteiligte er sich im dualen System an der Arbeit des Vereins und bemühte sich um die Zusammenführung von Handwerk und Industrie mit der Hochschule.
Bis zuletzt stellte er auf Wunsch seine reichen Erfahrungen zur Verfügung. Prof. Dr. Heinz Schmidkunz war bis zu seinem Tode als Autor, Herausgeber, Referent und Dozent fachdidaktisch tätig.