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Zentrum für integrierte Wirk­stoff­for­schung (ZIW) gegründet

Gruppenbild der Eröffnungsgäste © TU-Dortmund​/​CCB
„Dieses Zentrum dient dem wissenschaftlichen Austausch, der Nachwuchsförderung und dem Vorantreiben größerer Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich der Wirk­stoff­for­schung und Wirkstoffformulierung. Darüber hinaus schafft das ZIW durch eine engere Zusammenarbeit von Wissenschaft und Phar­ma­zeu­ti­scher Industrie die Voraussetzung um Grundlagenforschung in marktfähige Anwendungen der Zukunft zu überführen.“ sagt Prof. Oliver Kayser von der TU Dortmund bei der Eröffnung des Zentrum für integrierte Wirk­stoff­for­schung (ZIW) in seinem Grußwort.

Der Weg eines Wirkstoffes aus dem Labor zum Patienten ist lang. Mindestens zehn Jahre dauert es im Durchschnitt von der Entdeckung bis zur Markteinführung. Ein wesentliches Problem ist nicht nur die intensive und gründliche Er­for­schung von Wirkstoffen hinsichtlich ihrer Unbedenklichkeit und pharmakologischen wie pharmazeutischen Sicherheit. In der Ent­wick­lung eines Wirkstoffes müssen vielschichtige Aspekte berücksichtigt werden, wie die Charakterisierung einer sehr frühen Toxikologie und Pharmakologie, sowie das vermarkten und Weiter tragen der Idee eines universitären Forschers an die Industrie. Oft stehen diese Prozesse auch nicht unmittelbar im Fokus der universitären Grundlagenforschung. Die pharmazeutische Industrie ist aber noch nicht bereit ein in ihren Augen nicht genügend entwickelten Wirkstoff mit hohen finanziellen Risiken in die klinische Ent­wick­lung zu nehmen. Kurz, es ergibt sich eine Innovationslücke bzw. Investitionslücke, die geschlossen werden muss, um beide Partner zueinander zu führen und ein gutes Arzneimittel erfolgreich auf den Markt zu bringen.

„Die Gründung eines Zentrums für integrierte Wirk­stoff­for­schung kann diese Innovationslücke schließen, hier in Dortmund sind exzellente Voraussetzungen für eine solche Initiative gegeben“ betont Professor Rauh von der Fakultät für Chemie und Chemische Biologie der TU Dortmund. Forscher mit innovativen Wirkstoffen aus dem akademischen Bereich sollen die Möglichkeit finden diese in professioneller Umgebung zu prüfen und das Erfolgspotenzial signifikant zu erhöhen. Zusammen mit etablierten Instituten wie dem Lead Discovery Center GmbH (LDC) und der Taros Chemicals GmbH & Co. KG soll sich nun ein „Innovationsinkubator“ etablieren, der Projekte aufnimmt, bewertet und zusammen mit den Forschern sorgt, dass neue Wirk­stof­fe den Sprung in die klinische Anwendung schaffen. Universitäten finden häufig keinen Partner aus der Industrie, der in einem früheren Stadium der Wirkstoffentwicklung diesen Stoff übernehmen möchte und zur Marktreife bringen kann und will.

Das Zusammenbringen der Expertise aus den Bereichen der universitären Grundlagenforschung, der Chemie und medizinischen Chemie, pharmazeutischen Ent­wick­lung, präklinischen Forschung mit mittelständischen Unternehmen, sind echte Alleinstellungsmerkmale für das ZIW in der Region Dortmund. Die Integration der Wirk­stoff­for­schung kann nicht nur Auftrag sein, sondern ist das Leitbild für eine Fächer und fakultätsübergreifender Zusammenarbeit und Vernetzung in der Wirk­stoff­for­schung.