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Riesenerfolg für die Chemische Biologie in Dortmund

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  • Neues aus der Fakultät 2011

Für ihre bahnbrechenden Forschungsprojekte in der Chemischen Biologie sind Prof. Herbert Waldmann und Prof. Markus Kaiser von der Technischen Universität Dortmund und dem Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie (MPI) mit je einem der hochdotierten und prestigereichen Förderpreise des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) ausgezeichnet worden. Prof. Ursula Gather, Rektorin der TU Dortmund, gratulierte beiden Wissenschaftlern zu ihrem Erfolg: „Die ERC-Förderpreise zählen zu den renommiertesten Forschungsauszeichnungen in Europa!“ Die Auszeichnungen seien eine Ehre für die TU und das MPI und zeigten, welch hohe internationale Anerkennung die Dortmunder Forschungsleistungen im Profilbereich Chemische Biologie und Biotechnologie mittlerweile genießen würden, so die Rektorin.

Prof. Waldmann und Prof. Kaiser © MPI-Dortmund
Prof. Herbert Waldmann (links) und Prof. Markus Kaiser wurden mit den ERC-Förderpreisen ausgezeichnet

Prof. Herbert Waldmann, Professor für Chemische Biologie an der TU Dortmund und Direktor am Max-Planck-Institut Dortmund, hat den mit 2,48 Millionen Euro geförderten »ERC Advanced Investigator Grant« erhalten. Dieses Geld wird er in den nächsten fünf Jahren verwenden, um mit neuen Methoden naturstoffinspirierte chemische Ver­bin­dun­gen zu synthetisieren, die eingesetzt werden, um die molekularen Ursachen von Krankheiten wie Krebs oder neurologischen Erkrankungen besser zu verstehen. Ziel der Forschungsarbeit ist es zudem, innovative Wirkstoffsubstanzen zu entwickeln, um in Zukunft eine zielgenaue Therapie solcher schweren Erkrankungen zu ermöglichen.

Prof. Markus Kaiser war Dozent an der TU Dortmund und hat bis vor kurzem eine Nachwuchsgruppe am Chemical Genomics Center des Max-Planck-Instituts in Dortmund geleitet. Auf Basis der Arbeiten in dieser Position hat er den mit 1,49 Mio. Euro dotierten »Starting Independent Researcher Grant« bekommen, um in den nächsten fünf Jahren zu untersuchen, wie man von Naturstoffen abgeleitete chemische Ver­bin­dun­gen verwenden kann, um Pflanzenbakterien zu bekämpfen – für die Landwirtschaft können solche Substanzen von enormen Nutzen sein. Prof. Kaiser arbeitet jetzt als Professor für Chemische Biologie an der Universität Duisburg-Essen.

 

Chemische Biologie

Biologische Vorgänge basieren auf che­mi­schen Prozessen und werden durch die Struktur der beteiligten Moleküle und deren Wechselwirkungen bestimmt. Viele Erkrankungen wie z.B. Krebs oder Alzheimer, sind auf fehlregulierte Wechselwirkungen zwischen Proteinen in den Körperzellen zurückzuführen. Das Forschungsfeld der Chemischen Biologie beschäftigt sich insbesondere mit der Ent­wick­lung wirkstoffartiger Substanzen, die in der Lage sind, solche krankheitsrelevanten Prozesse zu beeinflussen. Auf diesem Gebiet hat sich der Wissenschaftsstandort Dortmund in den letzten zehn Jahren zu einem bedeutenden Zentrum von internationalem Rang entwickelt.

Durch die Technische Universität Dortmund mit ihrem Profilbereich Chemische Biologie und Biotechnologie und dem Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie als treibende Kräfte ist hier eine einzigartige Verzahnung von Biologie und Chemie in Forschung und Lehre entstanden.

 

Förderpreise des Europäischen Forschungsrats

Der Europäische Forschungsrat fördert exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die visionäre Forschungsideen verwirklichen wollen. Dabei haben Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler wie Dr. Kaiser die Möglichkeit, einen »Starting Independent Researcher Grant« – einen Förderpreis für außergewöhnlich gute Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler zu beantragen.

Etablierte Spitzenforscher wie Prof. Waldmann können sich mit ihren Projekten um den »Advanced Investigator Grant« bewerben. Für diesen Förderpreis wurden in der vergangenen Ausschreibungsrunde von über 2000 europaweit eingereichten Anträgen 266 Projekte gefördert. Deutschland lag dabei mit 45 erfolgreichen Projekten an zweiter Stelle hinter Großbritannien (53) und vor Frankreich (31).