Archiv 2022
Drei CCB-Wissenschaftler*innen ins Junge Kolleg aufgenommen
- Neues aus der Fakultät 2022
JProf. Max Hansmann widmet sich unter anderem der Grundlagenforschung in der Organischen Chemie: Er erforscht die Synthese und Eigenschaften von fundamental neuen Verbindungsklassen basierend auf dem Element Kohlenstoff. Sein Ziel ist es, durch Polarisierung der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung hoch reaktive und schwer fassbare Stoffklassen zu stabilisieren. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeitsgruppe ist die Synthese neuer organischer Redoxsysteme und deren Anwendung als Photokatalysatoren oder im Bereich der Energiespeicherung. Hansmann ist seit 2019 Juniorprofessor an der Fakultät für Chemie und Chemische Biologie der TU Dortmund. Seit 2020 leitet er eine Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe. Im November 2022 warb er einen ERC Starting Grant ein: Der Europäische Forschungsrat fördert seine Arbeit mit rund 1,5 Millionen Euro über fünf Jahre. Hansmann hat an der Universität Heidelberg studiert und promoviert. Anschließend forschte er an der University of California San Diego und an der Universität Göttingen.
Dr. Elisabeth Kreidt forscht im Bereich der Lanthanoiden-Koordinationschemie. Sie untersucht, wie durch den Einsatz von Licht die physikalischen Eigenschaften der Lanthanoide, einer besonderen Gruppe von Metallen, in molekularen Verbindungen verändert werden können. Solche Stoffe könnten unter anderem als smarte Kontrastmittel in der Magnetresonanztomographie (MRT) Anwendung finden und dort zukünftig einen wesentlich gezielteren Einsatz im Körper der Patient*innen erlauben. Kreidt kam im Frühjahr 2022 im Rahmen des Rückkehrprogramms des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft von der University of Manchester an die TU Dortmund. Das Land fördert ihre unabhängige Nachwuchsforschungsgruppe seither für fünf Jahre mit 1,25 Millionen Euro. Elisabeth Kreidt hat an der Ruhr-Universität Bochum studiert und an der Universität Tübingen promoviert.
Dr. Leonhard Urner forscht im Bereich der Organischen und Supramolekularen Chemie. Sein Ziel ist es, die molekularen Eigenschaften von Seife zu verstehen und zu kontrollieren. Erst kürzlich hat er ein Verfahren mitentwickelt, mit dem man neue Seifen für die Medikamentenforschung herstellen kann: Die neuen Seifen lösen empfindliche Proteine aus Biomembranen heraus, damit diese für ihren Einsatz in der Wirkstoffforschung genau untersucht werden können. Weitere Anwendungsfelder von Urners Forschung sind antibakterielle Wirkstoffe und antibakterielle Kombinationstherapien. Auch Dr. Leonhard Urner kam im Frühjahr 2022 im Rahmen des Rückkehrprogramms des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft an die TU Dortmund. Zuvor hatte er als Postdoc an der University of Oxford gearbeitet. Das Land fördert seine Nachwuchsforschungsgruppe ebenfalls für fünf Jahre mit 1,25 Millionen Euro. Seine wissenschaftliche Laufbahn startete Leonhard Urner an der Freien Universität Berlin, wo er studierte und promovierte.
Über das Junge Kolleg
Das Junge Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste gibt es seit 2006. Das Stipendienprogramm steht Promovierten aller Fachrichtungen sowie künstlerischen Talenten offen, die nicht älter als 36 Jahre sind. Voraussetzung für die Mitgliedschaft sind zusätzlich zur Promotion herausragende wissenschaftliche oder künstlerische Leistungen. Die Stipendiat*innen können sich mit anderen Forschenden und Kunstschaffenden verschiedenster Fachrichtungen, die auf der gleichen Karrierestufe stehen, austauschen und vernetzen. Die Landesrektorenkonferenz der Universitäten in NRW stockt die Anzahl der Plätze im Jungen Kolleg auf: 2023 gibt es drei zusätzliche Plätze, die über die universitäre Nachhaltigkeitsinitiative Humboldtn finanziert werden.