Archiv 2013
Großer Forschungserfolg im Kampf gegen Krebs
- Neues aus der Fakultät 2013
Eines der Hauptziele in der Entwicklung von anti-Krebsmedikamenten ist es, einen Hemmstoff gegen das Krebsprotein KRAS zu finden. Trotz jahrzehntelanger Wirkstoffforschung ist es bisher nicht gelungen, die krebsfördernde Wirkung dieses Proteins zu unterbinden. KRAS ist allerdings nur dann voll funktionstüchtig, wenn es in der Zellmembran verankert ist. Folglich ist die Lokalisation von KRAS in der Zelle eng mit der krebsfördernden Wirkung von KRAS verknüpft.
Forscher des Max-Planck-Instituts für molekulare Physiologie in Dortmund und der Fakultät CCB haben herausgefunden, wie man die Lokalisation von KRAS an der Zellmembran durch einen neuartigen Hemmstoff stören kann. Dieser Hemmstoff richtet sich nicht wie bisherige Ansätze gegen das KRAS-Protein oder seine posttranslationalen Modifikationen selbst, sondern gegen sein Transportprotein PDEδ. Sie konnten in ihrer Veröffentlichung zeigen, dass die Blockade der Andockstelle von KRAS an PDEδ zu einer KRAS-Umverteilung von der Plasmamembran auf die inneren Membranen der Zelle führte. Weitere zelluläre sowie Tierstudien bestätigten ein reduziertes Wachstum von Tumorzellen nach Hemmstoffgabe. Diese Forschungsergebnisse eröffnen neue Ansätze in der Krebstherapie, insbesondere für den besonders tödlichen Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom), der oft erst in einem so späten Stadium auffällt, dass Therapien nicht mehr anschlagen können.