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Neues aus der Fakultät

Archiv 2013

Großer Forschungserfolg im Kampf gegen Krebs

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  • Neues aus der Fakultät 2013
Fluoreszenz-Aufnahme © CCB​/​TU Dortmund
Bild links: Fluoreszenz-Aufnahme von KRAS in Panc-1-Zellen vor Behandlung mit dem Hemmstoff Deltarasin. Es wird hauptsächlich eine Lokalisation von KRAS an der Plasmamembran beobachtet. Bild rechts: Panc-1-Zellen nach Behandlung mit Deltarasin. Die Behandlung mit dem potenten Hemmstoff verringert die Konzentration von KRAS an der Zellmembran und verlagert KRAS an Membranen innerhalb der Zelle.

In einer der neuesten Ausgaben der Zeitschrift Nature berichten Forscher der Fakultät CCB und des Max-Planck-Instituts für molekulare Physiologie über einen neuen Ansatz im Kampf gegen Krebs (G. Zimmermann, B. Papke, S. Ismail, N. Vartak, A. Chandra, M. Hoffmann, S. A. Hahn, G. Triola, A. Wittinghofer, P. I. H. Bastiaens, H. Waldmann. Small molecule inhibition of the KRAS-PDEδ interaction impairs oncogenic KRAS signalling. Nature 497 (2013) 638-642).

Eines der Hauptziele in der Ent­wick­lung von anti-Krebsmedikamenten ist es, einen Hemmstoff gegen das Krebsprotein KRAS zu finden. Trotz jahrzehntelanger Wirk­stoff­for­schung ist es bisher nicht gelungen, die krebsfördernde Wirkung dieses Proteins zu unterbinden. KRAS ist allerdings nur dann voll funktionstüchtig, wenn es in der Zellmembran verankert ist. Folglich ist die Lokalisation von KRAS in der Zelle eng mit der krebsfördernden Wirkung von KRAS verknüpft.

 

Forscher des Max-Planck-Instituts für molekulare Physiologie in Dortmund und der Fakultät CCB haben herausgefunden, wie man die Lokalisation von KRAS an der Zellmembran durch einen neuartigen Hemmstoff stören kann. Dieser Hemmstoff richtet sich nicht wie bisherige Ansätze gegen das KRAS-Protein oder seine posttranslationalen Modifikationen selbst, sondern gegen sein Transportprotein PDEδ. Sie konnten in ihrer Veröffentlichung zeigen, dass die Blockade der Andockstelle von KRAS an PDEδ zu einer KRAS-Umverteilung von der Plasmamembran auf die inneren Membranen der Zelle führte. Weitere zelluläre sowie Tierstudien bestätigten ein reduziertes Wachstum von Tumorzellen nach Hemmstoffgabe. Diese Forschungsergebnisse eröffnen neue Ansätze in der Krebstherapie, insbesondere für den besonders tödlichen Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom), der oft erst in einem so späten Stadium auffällt, dass Therapien nicht mehr anschlagen können.