Archiv 2012
Bund fördert Initiative Medizinische Chemie in Dortmund
Mit mehr als vier Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung die neue Forschungsinitiative »Medizinische Chemie in Dortmund« an der Fakultät Chemie der Technischen Universität Dortmund. Mithilfe der Fördermittel werden drei Arbeitsgruppen eingerichtet, die in den nächsten fünf Jahren Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer medizinischer Wirkstoffe leisten werden. Ein spezielles Graduiertenprogramm fördert dabei die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern. Die Initiative steht im engen Austausch mit dem Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie (Dortmund) sowie mit der forschenden Industrie.
Die Initiative »Medizinische Chemie in Dortmund« bildet eine Schnittstelle zwischen der Chemie und der anwendungsorientierten Wirkstoffforschung. Ziel ist es, potentielle Arzneistoffe nicht nur zu synthetisieren, sondern auch zu identifizieren und zu charakterisieren. Von besonderem Interesse ist dabei der Wirkmechanismus. So erscheint es vielversprechend, Stoffe zu entwickeln, die die Wechselwirkung zwischen krankheitstypischen Proteinen stören. Dieser Ansatz könnte, so hoffen Mediziner, neue Wirkstoffe für die Krebstherapie liefern.
Die drei neuen Arbeitsgruppen an der TU Dortmund werden die Herausforderung der Wirkstoffentwicklung mit unterschiedlichen Strategien angehen. Da die medizinische Chemie an der Schnittstelle zur Biologie, Biochemie und Medizin verortet ist, sollen die Arbeitsgruppen interdisziplinär zusammengesetzt sein. Durch ein neuartiges Graduiertenprogramm sollen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler gezielt auf die Forschung in diesem innovativen Feld vorbereitet werden. Koordinator der Initiative ist Daniel Rauh, Professor für Chemische Biologie und Biochemie an der TU Dortmund.
Der Standort Dortmund bietet ein bundesweit einmaliges Umfeld für Forschung in der medizinischen Chemie. Die TU Dortmund baut hier auf dem erfolgreichen Profilbereich »Chemische Biologie und Biotechnologie« auf. Zudem kooperiert die Universität nicht nur eng mit dem Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie, sondern auch mit dem Chemical Genomics Centre, dem Lead Discovery Center und deren Partnern aus der Industrie. Geplant ist zudem die Zusammenarbeit mit den beiden Dortmunder Leibniz-Instituten ISAS und IfADo sowie dem BioMedizinZentrumDortmund weiter auszubauen. Die Initiative stärkt so den zukunftsweisenden Schwerpunkt Biomedizin am Standort Dortmund.