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Internationales Sommersymposium der Chemie- und Naturwissenschaftsdidaktik an der TU Dortmund

Gruppenbild der Tagungsteilnehmer © CCB​/​TU Dortmund

Die Symposien zur Chemie- und Naturwissenschaftsdidaktik in Dortmund haben eine lange Tradition. Im Jahre 1981 organisierte der Dortmunder Chemiedidaktiker Prof. Dr. Hans-Jürgen Schmidt die erste Veranstaltung. Seit dem Jahre 2000 wird das Symposium von Prof. Dr. Bernd Ralle (Dortmund) und Prof. Dr. Ingo Eilks (Bremen) weiter geführt. Die besondere Be­deu­tung dieser Veranstaltung sehen die Organisatoren in ihrer Brückenfunktion zwischen der deutschen Chemie- und Naturwissenschaftsdidaktik und der internationalen "Scientific Community".

Das diesjährige Sommersymposium fand vom 17. – 19. Mai 2012 an der TU Dortmund statt und hatte das Thema
“Issues of Heterogeneity and Cultural Diversity in Science Education and Science Education Research”

Die Naturwissenschaftsdidaktik hat in der Vergangenheit in ihren Forschungen die Unterschiedlichkeit von Lernern nur wenig im Blick gehabt. Aktuell findet lediglich die sprachliche Vielfalt von Lerngruppen einige Berücksichtigung in Forschung und Praxis. Ziel dieses Symposiums war es daher, eine internationale Perspektive in die aktuelle Diskussion um die diversen Aspekte der Heterogenität von Schülerinnen und Schüler in den naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächern zu erhalten. In insgesamt etwa 17 Vorträgen und einer Reihe von Posterpräsentationen ging es um eine forschungsbasierte Debatte über die Ausrichtung und Ausgestaltung einer zeitgemäßen naturwissenschaftlichen Bildung, die den unterschiedlichen Voraussetzungen und der Heterogenität der Schülerinnen und Schüler entgegen kommt. Des Weiteren wurde diskutiert, wie die Lehrerbildung die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer der Naturwissenschaften auf den Umgang mit Heterogenität von Schülerinnen und Schüler vorbereiten kann.

 

Insgesamt 75 Forscher aus 15 Nationen gingen Fragen auf vier zentralen Gebieten nach:

  1. Welche speziellen Probleme ergeben sich insbesondere aus der sprachlichen Vielfalt von Schülerinnen und Schülern und wie geht man damit im naturwissenschaftlichen Unterricht um?
  2. Welchen Einfluss können soziokulturelle Unterschiede von Schülerinnen und Schülern auf die Vermittlung von Naturwissenschaften haben?
  3. Welche Folgen ergeben sich für den naturwissenschaftlichen Unterricht mit behinderten Kindern?
  4. Welche Potenziale kann naturwissenschaftlicher Unterricht besonders begabten Schülerinnen und Schülern bieten?

 

Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Wahrnehmung von Diversität sowohl in der Praxis des Unterrichtes als auch in der Forschung in allen Ländern noch sehr begrenzt ist und es sehr viel fachdidaktischer und pädagogischer Forschungen bedarf, um Wege aufzuzeigen, wie damit in angemessener Weise umgegangen werden kann. Auf dem Symposium wurden solche Wege aufgezeigt und intensiv diskutiert. Eine wichtige Botschaft lautet dann auch, dass Diversität und Heterogenität als Chance für das Bildungssystem begriffen werden sollten und nicht so sehr als Hindernis und Hürde.