Archiv 2018
Die Fakultät CCB begrüßt drei neue Professoren
- Neues aus der Fakultät 2018
Neu berufen zum Wintersemester 2018/19 wurden Prof. Dr. Paul Czodrowski (Lehrbereich Chemische Biologie), Prof. Dr. Rasmus Linser (Lehrbereich Physikalische Chemie) und Prof. Dr. Andreas Steffen (Lehrbereich Anorganische Chemie).
Prof. Dr. Andreas Steffen ist seit September 2018 Professor für Anorganische Chemie an der Fakultät für Chemie und Chemische Biologie. Nach dem Studium der Chemie an der Universität Bielefeld und der University of British Columbia in Vancouver (Kanada) führte Steffen seine Arbeiten zur Promotion an der Universität Bielefeld und der HU Berlin im Bereich der metallorganischen Chemie und Katalyse durch, die er 2007 abschloss. Seine wissenschaftliche Weiterbildung als Postdoc an der Durham University (UK) und am CNRS Rennes (Frankreich), wo er sich der Spektroskopie und Lumineszenz von Metallkomplexen widmete, wurde 2008-2010 vom DAAD und der EU (Marie-Curie-Stipendium) gefördert. Die Drittmittel-geförderte Habilitation über photoaktive Kupferkomplexe erfolgte 2017 an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Seine Forschung befasst sich mit der Entwicklung von hoch effizient lumineszierenden Metallverbindungen, die als Leuchtmaterialien in LEDs, der Quantenkryptographie oder photodynamischen Therapie eingesetzt werden können. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Untersuchung neuer photokatalytischer Prozesse, um Molekülsynthesen energieeffizienter zu gestalten. Neben der Neugier über die fundamentalen photophysikalischen Prozesse ist Prof. Steffen besonders wichtig, dass die bisher in diesen zukunftsträchtigen Anwendungen verwendeten seltenen und teuren Metalle durch günstige abundante Elemente ersetzt werden. In seiner Freizeit widmet er sich seiner Familie sowie dem Kampfsport und seiner Gitarre, und ist gelegentlich auf diversen Schachservern zu finden.
Prof. Dr. Paul Czodrowski studierte Chemie an der TU München und absolvierte seine Diplomarbeit an der Brown University in Providence, USA. 2006 promovierte er in pharmazeutischer Chemie an der Philipps-Universität Marburg mit Forschungsaufenthalten am University College Dublin, Irland sowie am CRNS in Illkirch, Frankreich. In den vergangenen zwölf Jahren arbeitete er in der Wirkstoffforschung deutscher Pharma-Unternehmen (Boehringer Ingelheim und Merck). Sein Forschungsschwerpunkt ist die Fusionierung von Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) mit der Chemischen Biologie. Im übertragenen Sinne entwickelt er eine Art „Spracherkennung für Moleküle“: die KI-Algorithmen helfen ihm dabei, dass Antworten auf Fragen wie „Ist dieses Molekül toxisch?“ oder „Wie kann dieses Molekül synthetisiert werden?“ mit hoher Genauigkeit gegeben werden.
Prof. Dr. Rasmus Linser ist seit Oktober 2018 W3-Professor für Biomolekulare NMR-Spektroskopie und Leiter des Lehrstuhls Physikalische Chemie II an der Fakultät Chemie und Chemische Biologie. Rasmus Linser studierte Chemie an der Georg-August-Universität Göttingen und der Universidad Autónoma de Madrid. 2010 promovierte er an der Humboldt-Universität/am Leibniz-Institut für molekulare Pharmakologie (FMP) zu Berlin. Nach einem Jahr als Wissenschaftler und Dozent an der University of New South Wales (UNSW) in Sydney, Australien, verbrachte er, ausgezeichnet mit dem australischen Discovery-Early-Career-Researcher Award und zwischen den verschiedenen Orten wechselnd, drei Jahre an der Harvard Medical School in Boston, USA, der UNSW Sydney und dem Walter-and-Eliza-Hall Institute in Melbourne, Australien. Während seiner Tätigkeit als Emmy-Noether-Nachwuchsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen ab 2014 wurde er 2015 zunächst auf eine W2-Tenure-Track-Professur an der Ludwig-Maximilians-Universität München berufen, bevor er 2018 den Ruf auf den Lehrstuhl der TU Dortmund annahm. Rasmus Linser wurde 2015 als Preisträger der Felix-Bloch-Lecture der GDCh für Exzellenz in NMR-Spektroskopie ausgezeichnet und ist Projektleiter in diversen Forschungsverbünden. Sein Forschungsschwerpunkt ist die innovative Weiterentwicklung der NMR-Spektroskopie (Kernresonanzspektroskopie). Hier geht es um die Nutzung der Methode für die atomar aufgelöste Erfassung von Proteinstrukturen, Proteindynamik und Interaktionen von Proteinen und ihren Substraten oder pharmakologischen Inhibitoren. Vor allem die Festkörper-NMR-Spektroskopie ist durch Entwicklungen seiner Gruppe bereichert worden. So ist die Charakterisierung von komplexen Enzymen höheren Molekulargewichtes oder supramolekularer Strukturen durch neue Herangehensweisen verschiedenster Art möglich geworden. Im Privaten liegt Rasmus Linsers Interessensgebiet – im Rahmen des zeitlich Machbaren – zwischen Rennradfahren, Jazz- und elektronischer Musik, sowie Graphikdesign.