Zum Inhalt

Exzellenzcluster Resolv feiert 10-jähriges Bestehen

-
in
  • Neues aus der Fakultät 2022
Prof. Benjamin List und Prof. Havenith-Neven auf der Bühne © Yvonne Kasper

Zahlreiche internationale Wissenschaftler*innen, darunter sechs Forscher der Fakultät für Chemie und Chemische Biologie, die zur Rolle von Lösungsmitteln forschen, kamen Anfang November ins Ruhrgebiet, um mit dem Exzellenzcluster „Resolv – Ruhr explores solvation“ dessen zehnjähriges Bestehen auf der Zeche Zollverein zu feiern. Im Jahr 2012 gegründet, forschen derzeit rund 200 Mitglieder in dem Verbundprojekt, das seit 2018 von der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der TU Dortmund gemeinsam getragen wird.

Man sei vor zehn Jahren als „Außenseiter“ in der Exzellenzinitiative angetreten, erinnert sich die Sprecherin Prof. Martina Havenith-Newen von der RUB. Die Solvatationsforschung sei damals noch nicht als eigenständige Disziplin etabliert gewesen, da man lange Zeit Lö­sungs­mit­tel nur makroskopisch, als flexiblen Hintergrund verstanden hat. Im Forschungsprogramm von Resolv sind Lö­sungs­mit­tel jedoch keine „Zaungäste“, sondern aktive Mitspieler bei che­mi­schen Reaktionen. RESOLV legt den Fokus explizit auf das Lö­sungs­mit­tel bei Reaktionen, die etwa für die Wirkstoffherstellung ebenso relevant sind wie für die Baustoffchemie oder bei der Optimierung von Reaktionen, bei denen fossile durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden.

Der Mut zum Paradigmenwechsel wurde durch die Bewilligung der ersten fünfjährigen Förderphase belohnt. Unübersehbar waren die Erfolge, sodass der Verbund 2019 in die Verlängerung starten konnte und dafür von der Deutschen Forschungsgemeinschaft weitere 50 Millionen Euro einwarb. Von der TU Dortmund sind derzeit zehn Wissenschaftler*innen aus drei Fakultäten als Principal Investigators oder Participating Scientists beteiligt: Prof. Gabriele Sadowski und Prof. Hannsjörg Freund (beide: Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen) sowie Prof. Guido Clever, Prof. Stefan Kast, Prof. Rasmus Linser, Prof. Roland Winter, JProf. Müge Kasanmascheff und Dr. Elisabeth Kreidt (alle sechs: Fakultät für Chemie und Chemische Biologie). Von der Fakultät Physik beteiligt sind außerdem Prof. Herre Jelger Risselada sowie der Humboldt-Professor Edvardas Narevicius, der seit August auch das Research Center Chemical Sciences and Sustainability der Universitätsallianz Ruhr verstärkt.

Neuer Forschungsbau entsteht in Dortmund

Nach der Einwerbung des Forschungsbaus ZEMOS durch Prof. Havenith-Newen am Standort Bochum gelang es Prof. Gabriele Sadowski im Jahre 2020, mit CALEDO einen zweiten Forschungsbau am Standort Dortmund einzuwerben. Das „Center for Advanced Liquid-Phase Engineering Dortmund“ entsteht derzeit an der Otto-Hahn-Straße auf dem Campus Nord der TU Dortmund; im September 2022 konnte das Richtfest gefeiert werden. Hier sollen zukünftig bis zu 100 Wissenschaftler*innen zu maßgeschneiderten Flüssigphasen forschen. Der Forschungsbau ZEMOS eröffnete derweil schon 2016 auf dem Bochumer Campus als „Zentrum für molekulare Spektroskopie und Simulation solvensgesteuerter Prozesse“.

Dem Exzellenzcluster ist es in den vergangenen zehn Jahren gelungen, die Solvatationsforschung zu einem eigenen Forschungsfeld zu etablieren. In den USA hat sich 2014 eine Schwesternorganisation „Calsolv – California explores solvation“ gegründet. International geadelt wurde das Gebiet in diesem Jahr auch durch den Nobelpreis in Chemie für Prof. Benjamin List, Mit­glied von Resolv und Direktor vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim. Sein Vortrag war eines der Highlights bei der Festveranstaltung auf der Zeche Zollverein.

Zum Resolv-Jubiläum